Von Ralf Keuper

Noch immer herrscht in Wissenschaftskreisen die Meinung vor, dass sich Wissenschaftsjournalismus nur bedingt mit Wissenschaftsblogs vereinbaren lässt. Einen guten Eindruck dieser doch recht eingeschränkten Sichtweise lieferte auf SPON ein Streitgespräch über Wissenschaft in den Medien: “Die sollten sich schämen!”. Diskutanten waren Corinna Lüthje, Ernst Peter Fischer und Holger Wormer.

Wer sich das “Streitgespräch” durchliest, den beschleicht das Gefühl, zu Besuch in einer Parallelwelt zu sein. Wenn da wirklich der repräsentative Durchschnitt der Professorenschaft seine Positionen vorgetragen hat, dann steht es mit dem Verständnis von Wissenschaftskommunikation nicht zum besten. Eine Phantomdiskussion, d.h. die Gegenüberstellung von Journalismus und Bloggen geht am Thema vorbei.

Dieser Ansicht ist auch Florian Freistetter, Autor des lesenswerten Wissenschaftsblogs Astrodictium simplex. In seinem Beitrag Blogger vs. Journalisten: Ein völlig sinnloser Streit! macht Freistetter seinem Ärger Luft.

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht noch der Hinweis auf einige lesenswerte Beiträge der Vergangenheit zum Themenkomplex Wissenschaftskommunikation/ Wissenschaftsgeschichte:

Peter Weingart, Patricia Schulz (Hrsg.): Wissen – Nachricht – Sensation. Zur Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien

Wissenschaftsgeschichte: Die Passion des Ludwik Fleck

Interview mit Jürgen Renn über Wissenschaftsgeschichte

Wissenschaftsphilosophie: Krumme Wege der Vernunft 

Wissenschaftsphilosophie: Forschung über Wahrheiten

Wissenschaftstheoretischer Ansatz der Festungsforschung

Demokratisierung der Wissenschaftskommunikation durch wissenschaftliche Blogs » Wege in eine „wissenschaftsmündige“ Gesellschaft

Wissenschaft und Wahrhaftigkeit: Eine schöne Illusion

Wo bleibt die Außenwirkung? Die Diskussion um Blogs in der deutschen IB ist zu wissenschaftsfokussiert

Wissenschaftskommunikation: Inhalte bleiben auf der Strecke

Was ist Wissenschaftskommunikation?

Bürgerwissenschaft: Wenn Laien nach den Sternen greifen

Interview zur Wissenschaftskommunikation: Der Preis für die Werbung

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