Für den Kunsthistoriker Friedrich Jodl stammt der „Stil“ aus dem Griechischen, wo er so viel wie „Säulenordnung“ bedeutet. Der Geburtsort des „Stils“ war demnach die Architektur, die Baukunst. Im Lateinischen dagegen ist Stilus gleichbedeutend mit „Griffel“; Werkzeug und Schreibstil sind daher eng aufeinander bezogen. Von Friedrich Nietzsche stammt der Satz:
Unser Schreibwerk arbeitet mit an unseren Gedanken
Auf diesem Blog folgen wir der lateinischen Definition des Stils, d.h. die Medien haben großen Einfluss auf die Art, wie wir Informationen aufnehmen, verarbeiten und darstellen.
Eine weitere Definition:
Darbietungsform von Informationen in den gedruckten und elektronischen Medien. Der Medienstil wird v. a. durch die technischen Medien und die gesellschaftliche Entwicklung (insb. durch die Informationsüberflutung) geprägt. Da die gesellschaftliche Entwicklung wiederum stark vom Einfluß der modernen Technik bestimmt wird, kann der technische Fortschritt als entscheidende Bestimmungsgröße für den Medienstil angesehen werden (Quelle: Medienstil, Informationsstil).
Beispielhaft für den Stilwandel der Medien ist das Buch, das sich von seinem Format, dem Papier, gelöst hat und nun über Bildschirm gelesen werden kann. Welche Folgen hat das wiederum für die Lektüre? Gleiches gilt für die Tonträger. Wird unsere Sprache wieder bildhafter, bewegen wir uns, um mit Vilem Flusser zu sprechen, zurück in die Zeit der Höhlenmalerei? Entmaterialisieren sich die Medien – kommt es irgendwann zu einer Re-Analogisierung? Welche Rolle übernehmen Symbole und daraus abgeleitet, die Symbolmilieus?
Die alten, vorwiegend am Print-Zeitalter orientierten Stile, sind nur bedingt geeignet, die neuen Symbolmilieus zu verstehen und zu verarbeiten. Die Symbole lösen sich von den althergebrachten Formaten, Trägern. In gewisser Hinsicht verselbständigen sie sich und bilden neue Sprach- und Symbolwelten – einen neuen Medienstil.
Diesen Stilwandel zu begleiten, zu kommentieren und zu dokumentieren, ist das vorrangige Ziel dieses Blogs.
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