Von Ralf Keuper
Wie schlecht es um die Unabhängigkeit der Medien bestellt ist, wurde diese Woche einmal mehr deutlich. Für leichtes Rauschen im “Blätterwald” sorgte der Blogbeitrag SZ-Leaks: Schleichwerbung für Steuerhinterziehung, in dem Sebastian Heiser von seiner Zeit in der für Beilagen zuständigen Redaktion der SZ berichtet. In einem Interview äußerte sich Heiser näher zu seinen Beweggründen. 
Dass es sich hier anscheinend um ein größeres Problem handelt, wurde offenbar, als einige DAX-Konzerne sich jetzt genötigt sahen, einen “Kodex für die Medienarbeit von Unternehmen” zu verabschieden. 
Das Manager Magazin zitiert des Vorsitzenden des Arbeitskreises, Jürgen Gramke, mit den Worten:

Unternehmen können heute in einem Ausmaß redaktionelle Berichterstattung kaufen, wie das früher völlig undenkbar war. Und sie machen davon Gebrauch.

In dem Artikel heisst es weiter:

Der Kodex hat das Ziel, die Trennung zwischen Werbung und unabhängiger journalistischer Berichterstattung wieder einzuführen.

Da müssen also die großen Konzerne schon selber aktiv werden, um die Arbeit zu erledigen, für die eigentlich die sog. Vierte Kraft, die Medien, zuständig ist bzw. sein müsste … 
Wenn das kein Krisensymptom ist, …  

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