Von Ralf Keuper
Der Buchclub-Gedanke, die Königsidee Reinhard Mohns, scheint auch im digitalen Zeitalter, wie aus dem Beitrag Deutsches E-Reading-Startup Blloon startet mit Volumentarif für Wenig-Leser hervorgeht,  seine Anhänger zu finden. Nachdem auf dem Markt bereits seit einiger Zeit Flatrate-Angebote wie Kindle vorhanden sind, versucht Blloon die zahlende Leserschaft über zwei Tarife, die an ein bestimmtes Seitenvolumen gekoppelt sind, anzulocken. 
Der Start erfolgte in Großbritannien. Nächstes Jahr sollen die USA und Deutschland folgen. Mit an Bord sind bereits einige namhafte Verlage. 
Das Angebot richtet sich an Leser, die nur vergleichsweise selten zum Buch greifen – 12mal pro Jahr. Abzuwarten bleibt, ob Blloon bei den Lesern den erhofften Zuspruch findet und ob das Geschäftsmodell angesichts der wachsenden Verbreitung der Streaming-Dienste funktioniert. 
Aber auch hier sind sich die Experten nicht einig. Anders als bei Filmen oder Musiktiteln stösst die Übertragung des “Netflix-Modells” auf die Buchbranche, laut David Pierce in Why Amazon’s ‘Netflix for books’ might be doomed before it starts, schnell an (fundamentale) Grenzen. Zu überschaubar sei das Angebot und die Lesegewohnheiten der Kunden zu festgefahren, als dass mit einem Erfolg zu rechnen sei. 
Auch hier das grundsätzliche Problem: Wie bringe ich Kunden dazu, für Inhalt, den sie anderswo günstiger, in größerer Auswahl oder gar umsonst bekommen, zu zahlen? Dabei ist es fast schon zweitrangig, ob es sich dabei um eine Flatrate oder einen Volumentarif handelt.
Diese “harte Nuss” muss erst geknackt werden. 

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