Längst schon können Informationen dazu benutzt werden, den eigenen Körper zu optimieren und die persönliche Performance zu überwachen. Der Nutzer als Controller seiner selbst. Zahlreiche Apps stehen zum Download und Kauf zur Verfügung. Apple und Google haben das Marktpotenzial längst erkannt. Schon spielen die ersten Versicherungen mit dem Gedanken, den Lebensstil der Nutzer mittels App zu analysieren, um daraus “passgenaue” und “personalisierte” Angebote schneidern zu können. Nicht zu Unrecht spricht der Tagesspiegel von einer sich anbahnenden Diktatur der Software. Der Soziologe Christoph Kucklick fasste seine Bedenken in dem Buch Die granulare Gesellschaft. Wie das Digitale die Wirklichkeit auflöst zusammen.
Das Netz ist keine Kathedrale, es steht höchstens das Baugerüst. Denken Sie an Privatsphäre, die war zunächst nicht mal Teil des Designs. Die ursprünglichen Internet-Protokolle wurden entwickelt, damit wir uns vernetzen. Es war ein bisschen wie im Garten Eden, wir sprangen nackt umher. In der physischen Welt haben wir 10.000 Jahre dafür gebraucht, so etwas wie Privatsphäre zu entwickeln und uns Kleidung anzuziehen. Im Netz sind wir nackt und Firmen nutzen das aus. Wir müssen das Äquivalent zu Bekleidung erst noch entwerfen.