Von Ralf Keuper

Vor der Polaroid-Sofortbildkamera war die Fotografie, insbesondere die Farbfotografie, ein Königreich nur für Profis. Einen Farbabzug herzustellen war sehr teuer. Mit der Polaroid-Kamera hielten die Fotografen ebenso wie die Amateure das Labor praktisch in der Hand.
Polaroid hat mit dem Sofortbild die Fotografie sofort erlebbar – instant gemacht. Es erfolgte der unmittelbare Abgleich zwischen dem Ergebnis und der ursprünglichen Absicht des Fotografen. Vor Polaroid machte der (Amateur-)Fotograf das Bild, während andere für die Entwicklung und Vervielfältigung zuständig waren. Insofern führte Polaroid zu einer Demokratisierung der Schöpfungsmacht, was die Hauptursache für den Erfolg von Polaroid ist. Jedes Bild ist ein Unikat.

Die eigentliche Magie von Polaroid besteht für Jennifer Trausch darin, dass auf dem Weg vom Negativ zum Positiv eine große Menge an Bildinformationen, an weichen Informationen verarbeitet wird. In der digitalen Fotografie werden dagegen harte Bildinformationen verarbeitet. Bei der Polaroid-Fotografie vollzieht sich eine Farbstoffdiffusionsübertragung zwischen Negativ und Positiv , wodurch ein malerischer Ausdruck entsteht. Mit Polaroid zu arbeiten ähnelt in gewisser Weise der Lichtmalerei. Polaroid verändert die Realität; es ist keine exakte Wiedergabe.

Das Team von Impossible ist jedenfalls davon überzeugt, dass die Analogtechnik in der Fotografie fortbestehen wird.
Wie Edwin Land, der legendäre Erfinder von Polaroid, hält man es bei Impossible mit dem Satz:

Don’t undertake a project unless it’s manifestly important and nearly impossible.

Mal sehen, was aus dem Versuch der Prynt Corp. wird, deren neuestes Produkt, The Prynt Case, versucht, analog und digitale Fotografie in einem Gerät zu vereinen.

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