Die Sofortbildfotografietechnik der US-amerikanischen Polaroid Corporation verbreitete sich nach ihrer Markteinführung 1948 weltweit und erregte durch die Jahrzehnte mit zahlreichen Innovationen regelmäßig Aufsehen – eine ihrer Popularität entsprechende Beachtung durch die Kunst- und Fotografie-
geschichte wurde dieser „one-step photography“ bislang jedoch kaum zuteil.
Aus drei Blickwinkeln nimmt die vorliegende Studie daher das Phänomen des in sechzig Sekunden entstehenden Polaroid-Fotos in den Blick: Einleitend rücken die Entwicklung der Technik und ihre spezifischen Gebrauchsweisen in den Fokus, die dann durch einen Blick in die Fotografie-, Wissenschafts- und Designgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts ergänzt werden, aus und in denen die Sofortbildtechnik sich formte und einschrieb. Schließlich wird die Nutzung der Technik und ihrer Sofortbilder im Bereich der Kunst anhand exemplarischer Arbeiten von Robert Heinecken, Andy Warhol, Marcel Duchamp und Cyprien Gaillard analysiert.
In dieser umfassenden Zusammenschau werden so nicht nur kulturgeschichtliche und ästhetische Dimensionen des Phänomens Polaroid anschaulich, sondern auch erstmals ihr Zusammenhang mit wissenschaftshistorischen und ökonomischen Entwicklungen.
Sendung: hr2-kultur Kulturcafé, 18.06.2020 – Gespräch mit Dennis Jelonnek über die Polaroid-Fotografie, ihre Geschichte und den Reiz der heute eigentlich anachronistischen Technik
Weitere Informationen:
Polaroid – Magische Momente (Filmdokumentation)
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