Von Ralf Keuper
Die Spatzen pfeifen es seit langem von den Dächern: Das Ende der Privatheit ist nahe – eigentlich ist es schon da, wie für Reece Crowther vom Drohnenhersteller Torquay Group, der in einem Interview mit Gründerszene erklärt, weshalb er die Privatsphäre für ein Auslaufmodell hält. Damit liegt er auf einer Linie mit Mark Zuckerberg, der bereits vor Jahren das Ende der Privatsphäre ausrief. Er selber scheint davon jedoch noch nicht so richtig überzeugt zu sein. Wie ein Kommentator auf Gründerszene süffisant anmerkt, achtet Zuckerberg beim Bau seines neuen Domizils in San Francisco darauf, dass seine Privatsphäre gewahrt bleibt.
Als einer der ersten rief Heribert Prantl mit gewohntem Pathos das Ende der Privatheit in der SZ vom 17.05.2010 aus. Seitdem hat die Bedrohung, die Unterwanderung der Privatsphäre im Netz und außerhalb, deutlich zugenommen.
Besorgt fragt der Guardian daher: Data privacy: the tide is turning in Europe – but is it too little, too late?
Auf der anderen Seite werden den diversen “Datenkraken” immer häufiger die Grenzen aufgezeigt, und das keineswegs nur in Deutschland! Hier einige Beispiele:
- Firms selling on pension details face fines for breaching data protection rules
- Canadian drivers should worry about privacy: report
- Amazon’s clouds are da bomb, say EU data protection watchdogs
- Europarat will Grundrechte im Netz und Datenschutz am Arbeitsplatz stärken
- Data Privacy should be a human right, says EU
- IBM will persönliche Daten grenzübergreifend schützen
- Tracking: Google verliert vor englischem Berufungsgericht
Es scheint, als hätte der Kampf um die Privatsphäre erst begonnen.