Ist der Journalismus am Ende, oder tritt er nur in eine neue Phase seiner Entwicklung? Kommunikationswissenschaftler und Medienpraktiker diskutieren diese Frage angesichts der Kostenlos-Kultur im Internet und der Finanzkrise leidenschaftlich. Die Süddeutsche Zeitung ließ in ihrer Essay-Reihe „Wozu noch Journalismus?“ zum Beispiel von Februar bis August 2010 namhafte Journalisten, Wissenschaftler, Blogger und Publizisten zu Wort kommen, die über neue Technologien, Finanzierungsmodelle und den steigenden Einfluss von professioneller PR auf den Journalismus nachdachten. Wir möchten die große Frage nach der Zukunft des Journalismus in diesem Themenheft aus zwei ganz anderen Blickrichtungen beleuchten, die jenseits aller Trends und Branchendaten neue Antworten liefern könnten. …

Wann der Journalismus beginnt, hängt offenbar vor allem von den Kriterien ab, die in den Begriff des Journalismus eingehen. Wenn diese Ausgabe von medien & zeit die Frage nach Anfang und Ende des Journalismus erwartungsgemäß nicht endgültig beantworten kann, liefert sie doch eine Fülle von historischem Material, mit dessen Hilfe Leser von ihren eigenen Kriterien aus nach Antworten suchen können. Eins aber zeigt sich unabhängig davon, was unter Journalismus verstanden wird: Uber die Zukunft dieses Berufs lässt sich nur etwas herausfinden, wenn man sich mit seiner Entwicklung, seiner Vergangenheit befasst. Jenseits der unterschiedlichen Fachkulturen eint unsere Autoren das historische Interesse. Insofern ist dieses Heft auch ein Beispiel dafür, dass (Kommunikations-) Geschichte alles andere als überflüssig ist, vielmehr einen erheblichen praktischen Nutzen hat. Gegenwart lässt sich nur verstehen, Zukunft nur aus diesem Verständnis heraus beeinflussen, wenn man weiß, woraus die Gegenwart entstanden ist

Link: Wann beginnt der Journalismus?, in: medien & zeit 2/2011

Von McLuhan

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