Von Ralf Keuper

Bei den Ausgrabungen am Hadrianswall, an der Grenze Nordenglands zu Schottland, stießen die Archäologen in dem Lager Vindolanda auf hauchdünne Holztäfelchen, die beschriftet waren. Wie sich herausstellte, wurden sie von Soldaten oder anderen Angehörigen der römischen Gemeinde zur Übermittlung von Botschaften, mit Empfängeradresse und Absender versehen, oder für dokumentarische Zwecke, z.B. für militärische Berichte und Listen, verwendet.

Dass die Holzblättchen fast unzerstört über die Zeit erhalten blieben, ist dem sauerstoffarmen Boden im ehemaligen Lager Vindolanda zu verdanken, der dafür gesorgt hat, dass die Täfelchen konserviert wurden. Insofern kann man davon ausgehen, dass die Römer auch an anderen Orten mittels Holztäfelchen kommunizierten, die jedoch schon längst verrottet sind.

Die Täfelchen liefern einen in dieser Form einmaligen Einblick in das Alltagsleben einer römischen Garnison, Gesellschaft zu jener Zeit.

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