Von Ralf Keuper

Im Jahr 1929 betrat der Romancier Thomas Mann “Neuland”, als er sich über das Medium Film an das Publikum wandte. Bereits zuvor hatte sich Thomas Mann unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg per Rundfunk (den Südwestdeutschen Rundfunk in Frankfurt) an seine Leser bzw. Hörer gerichtet.

Schon damals, so Mann, sei ihm der Wandel, die veränderte Situation bewusst geworden. Anders als in seinen Lesungen vor Publikum, das sich mit ihm zur selben Zeit im selben Raum befand, empfand er die Situation im Rundfunk als eine Art von Entkoppelung von Raum und Zeit.

Weiter sagte Mann:

Heute nun aber, ist dieses Publikum, zu dem ich spreche, nicht nur räumlich von mir getrennt, sondern es ist in der Zeit von mir entrückt und ich spreche zu einem zukünftigen Publikum in die Zeit hinein. Das ist das Phantastische und Exzentrische, fast möchte ich sagen, das ich in dieser Situation empfinde.

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