Aber nicht die Vorläuferin der E-Mail war aus Sicht des Anbieters, der Deutschen Bundespost, das Wichtigste, sondern der „Telekauf per Schaltstern“. Mithilfe der Tasten * und # konnten Benutzer Schlagworte eingeben, zum Beispiel *Quelle# oder *Neckermann#. Firmen sollten diese Begriffe gegen eine Gebühr registrieren lassen und so das System finanzieren. Auf ihren Seiten boten Sie zum Beispiel aktuelle Informationen oder einen Onlineversandhandel an. Die Anbieter wiederum kassierten vom Nutzer eine Gebühr für den Abruf ihrer Seite, abgerechnet wurde das über die Telefonrechnung. Und auch die Bundespost kassierte Geld vom Nutzer, über eine monatliche Grundgebühr sowie eine Einrichtungsgebühr in Höhe von 55 D-Mark.
In Bildschirmtext konnten seitenabhängige Entgelte zwischen 0,01 und 9,99 DM pro Seite sowie zeitabhängige Entgelte bis 1,30 DM pro Minute direkt über die Telephonrechnung eingezogen werden.
Was heute im Internet als „Micropayment“ diskutiert wird und was zusätzlicher Verträge bedarf, war in Bildschirmtext bereits enthalten: Die Bezahlung kleiner Beträge direkt online.
In Bildschirmtext war die überwiegende Zahl der Seiten statisch auf den Servern der Betreibergesellschaft Deutsche Bundespost abgelegt. Von den einzelnen Abrufen erfuhr der jeweilige Anbieter gar nichts. Lediglich eine Statistik der Anwahl der Abrufe pro Stunde konnte er sich anzeigen lassen. Wo in Btx per Datex-P eine Weitervermittlung zu externen Rechnern erfolgte, wurde dies dem Benutzer angezeigt. Zudem wurde auch bei solchen Verbindungen keine den Benutzer identifizierenden Daten übermittelt.
Es steht inzwischen fest, daß Bildschirmtext wahrscheinlich weder für den Anzeigenteil noch für die Abonnentenzahlen der Zeitungen in der nächsten Zukunft eine Bedrohung darstellt. Weiter ist klar, daß die amerikanische Öffentlichkeit nicht dazu bereit ist, den Btx-Service in einer Weise zu unterstützen, die die kontinuierlich wachsenden Kosten rechtfertigt.