Von Ralf Keuper

In ihrem Paper Was ist und zu welchem Ende betreibt man Medienkulturgeschichte geben Heiko Christians und Susanne Müller Auskunft darüber, weshalb es an der Zeit für eine Grundlagenwissenschaft ist, die sich mit der Geschichte der Medien als Kulturform beschäftigt, ohne sich dabei von den bisherigen Forschungsmethoden vereinnahmen zu lassen.

Sie schreiben:

Sie ist also nicht einfach medienkulturgeschichtliche Auslegung kanonischer Stellen über die Medien von anerkannten Theoretikern und Stars des akademischen Betriebs, sondern sie betrachtet als ausführlich erzählter historischer Verlauf das Wesen und Werden von Gegenständen, denen Medialität zugeschrieben werden kann. Doch weder lässt sich eine solche Medienkulturgeschichte aus einer übergeordneten ‘großen‘ Kulturgeschichte abgrenzen (stattdessen ist sie mit dieser eng
verknüpft), noch ist sie nur eine Kulturgeschichte, die neuerdings unter dem Paradigma einer ontologischen Mediatisierung steht. Kurz: Die Medienkulturgeschichte will kein (weiterer) Erfolg der Theorie als Paradigma oder Turn sein. Stattdessen berichtet sie über Zusammenhänge zwischen medialen Innovationen und der sie umgebenden Alltagswelt.

Schreibe einen Kommentar