In diesem Buch schlägt Janneke Adema vor, das wissenschaftliche Buch als lebendiges und kollaboratives Projekt neu zu konzipieren – nicht als linear, gebunden und feststehend, sondern als fließend, neu gemischt und flüssig, als Raum für Experimente. Sie stellt eine Reihe von innovativen Experimenten im Bereich der geisteswissenschaftlichen Buchveröffentlichung vor, die zeigen, welche radikalen neuen Formen die buchbasierte wissenschaftliche Arbeit im digitalen Zeitalter annehmen kann. Ademas Vorschläge für eine alternative Zukunft des wissenschaftlichen Buches gehen über Annahmen hinaus, die sich auf den Druck stützen, wie z. B. Unveränderlichkeit, Stabilität, Einzelautorschaft, Originalität und Urheberrecht, und streben stattdessen nach einer dynamischen und sich entwickelnden Materialität.

Adema schlägt Wege vor, das Buch zu entbinden, und beschreibt Experimente im wissenschaftlichen Buchverlagswesen mit neuen Formen anonymer kollaborativer Autorenschaft, radikalem Open-Access-Publishing und prozessualen, lebendigen und neu gemischten Publikationen, neben anderen Praktiken. Das Problem des wissenschaftlichen Publizierens, so argumentiert sie, ist nicht der Druck an sich, sondern die Art und Weise, wie der Druck zur Ware gemacht und essentialisiert wurde. Adema erforscht alternative, ethischere Modelle der Autorenschaft, konstruiert eine alternative Genealogie der Offenheit und untersucht Möglichkeiten der Intervention in die aktuellen Kulturen der Wissensproduktion. Schließlich stellt sie die Frage, warum wir unsere Forschung überhaupt schneiden und zusammenbinden, und untersucht zwei Buchveröffentlichungsprojekte, die mit Remix und Wiederverwendung experimentieren und versuchen, den Buchapparat zu überdenken und neu zu gestalten, indem sie die Verantwortung für die von ihnen vorgenommenen Schnitte übernehmen.

Quelle: Living Books: Experiments in the Posthumanities

Rezensionen:

H Soz Kult 

 

Von McLuhan