Von Ralf Keuper

Ein – für Nicht-Archivare und Laien in Sachen Wissensnetzwerke –  etwas trockener und langatmiger Vortrag: Wissenszukünfte und Wissensnetzwerke – von der Gelehrtenrepublik zur Gemeingüterbewegung, den Sebastian Gießmann von der Universität Siegen auf dem 75. Südwestdeutschen Archivtag in Rottenburg am Neckar im Juni diesen Jahres gehalten hat.

Vernetzung und Kollaboration sind alles andere als Selbstverständlichkeiten. Das gilt auch für Archive als Hüter des kulturellen Gedächtnisses.

Die entscheidende Frage ist: Wie entstehen große Wissensnetzwerke?

 

Beispiele, die in dem Vortrag genannt und erläutert werden, sind z.B. die Visualisierung der Froschlunge von Marcello Malpighi, die Sieben Brücken (Königsberger Brückenproblem) von Leonard Euler sowie die Visualisierung von Eulers Korrespondenznetzwerkes bis hin zum Arpanet, dem Vorläufer des Internet.

Der eigentliche Ertrag aus dem Vortrag, für mich jedenfalls, besteht in dem Hinweis auf das Buch Die Verbundenheit der Dinge von Sebastian Gießmann. Ebenfalls aufhorchen lässt der Titel einer weiteren Veröffentlichung von Gießmann: Netze und Netzwerke. Archäologie einer Kulturtechnik, 1740 – 1840.

Lösen künftig digitale Plattformen bzw. digitale Ökosysteme, die von einigen wenigen Unternehmen, wie Google, kontrolliert werden, die Netzwerke ab? Was für Folgen hätte das für die Wissensnetzwerke wie überhaupt für die Wissenschaft?Sehens- und empfehlenswert der Vortrag Von der Netzwerkgesellschaft zur Plattformgesellschaft von Sebastian Gießmann und Michael Seemann auf der Re Publica 2015.

Weitere Information:

Vier Thesen zur Plattformgesellschaft

Wissenszukünfte und Wissensnetzwerke – von der Gelehrtenrepublik zur Gemeingüterbewegung

Was ist eine Plattform? – Ein Neuanfang

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