Von Ralf Keuper

An Diagnosen, die auf die steigende Marktmacht der sog. Großen Vier, d.h. Google, Amazon, facebook und Apple, verweisen, fehlt es nicht mehr, wie von Sascha Lobo, der vom Plattformkapitalismus spricht, oder zuletzt in der Welt, die eine gefährliche Dominanz der Internetkonzerne feststellt.

Hinzu kommen mittlerweile auch einige asiatische Konzerne wie Alibaba, Tencent und Samsung. Hier bildet sich eine neue Medienmacht, gegen die die ehemaligen Platzhirsche Time Warner oder Bertelsmann nur noch wie Fliegengewichte wirken.

Nur – wie könnte die Therapie aussehen, vor allem mit Blick auf Europa? In From Data to Dada sagt Geert Lovink:

To criticize US domination is one thing, but way more important are our own visions and organizational capabilities. How much do we understand of platforms, algorithms and datacentres? How can we “redecentralize” the Net without buying into nationalistic solutions and defensive mechanisms that only strengthen conservative and authoritarian control over its populations? Most engineers remain silent, and artists are no longer taking the lead, having gone “post-Internet”. This leaves us with small pockets of “digital rights activists” that act as lobbyists, facing the vastly larger lobby budgets of giants such as Google.

Wie man es auch dreht und wendet: Wenn Europa nicht völlig den Anschluss verlieren und in Abhängigkeit einiger weniger Plattformen geraten will, dann benötigen wir so etwas wie ein Airbus-Projekt für das Internet. Anderenfalls ist die Digitale und mediale Souveränität Europas dahin und wir haben eine Monokultur.

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