Von Ralf Keuper

Wie das frühe Kino von Intellektuellen, Künstlern und Kritikern in Frankreich aufgenommen wurde, davon handelt das Buch Die Zeit des Bildes ist angebrochen! Französische Intellektuelle, Künstler und Filmkritiker über das Kino. 1906–1929.

Der Verlag schreibt dazu:

Die Zeit des Bildes ist angebrochen! präsentiert – erstmals in deutscher Übersetzung – das Spektrum der Debatten französischer Poeten, Künstler, Wissenschaftler und Kritiker über das junge Kino in 60 ausgewählten Texten aus den Jahren 1906–1929.

Der Band ist mehr als eine Spezialität für Filmhistoriker, denn mit dem Siegeszug des Symbolmediums der Moderne vollzogen sich tiefgehende Wandlungen in Alltagskultur, Wahrnehmung und Künsten. Populäre Serien, das Niegesehene der Mikrowelt und fremder Kontinente sowie die neue fluide, teils avantgardistische Ästhetik der Filme riefen nach Debatte und Affirmation. Musik, Farbe, Rhythmus: Photogénie!

In seiner Rezension Neu wird die Welt im Lichte dieser Zauberlaterne in der FAZ vom 17.03.17 spart Bernd Stiegler nicht mit Lob. Resümierend hält er fest:

Letztlich geht es hier und in vielen der anderen Essays um eine technisch-magische Verwandlung der Wirklichkeit, die der Film nur als das zeigt, was sie ist, und dabei noch einer Metamorphose unterzieht. Im neuen Licht des Kinos zeichnet sich eine kommende Ära ab. “Die Zeichnung hat das Mammut aussterben lassen” konstatiert lakonisch Jean Epstein. Die Zeit des technischen Leitbildes ist angebrochen. Und was wird es noch alles verschwinden lassen?

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