Von Ralf Keuper

Auf mediadb.eu wurde heute die Liste der 100 größten Medienkonzerne veröffentlicht und kommentiert. Der aus den vergangenen Jahren bereits bekannte Trend, dass sich immer mehr Internetkonzerne unter die größten Medienkonzerne mischen, hat sich für 2015 noch verstärkt.

Wie so viele Rankings, so hat auch dieses seine Schwächen. Wenn Comcast als Telekommunikationskonzern zu den Medienunternehmen gezählt wird, dann müsste das infolgedessen auch für die Deutsche Telekom und die japanischen SoftBank gelten. Letztere ist über diverse Beteiligungen, u.a. an Alibaba, selber im Mediengeschäft aktiv. Im letzten Jahr übernahm SoftBank die Videoplattform DramaFever.

Wenn man bei Amazon nur die reinen Medienumsätze berücksichtigt, dann muss diese Regel auch bei Bertelsmann Anwendung finden. Die Dienstleistungstochter arvato ist wohl kaum als Medienunternehmen zu zählen.

Apple ist eigentlich ebenso wie Comcast ein Anbieter von Infrastruktur und Inhalten. Insofern spiegelt das aktuelle Ranking die Bedeutung des Unternehmens für die Medienbranche nur sehr unzureichend wider. Und nicht zu vergessen: Die Reichweite im Netz, gemessen in Mitgliedern. Da ist facebook mit weit über einer Milliarde Nutzern ein echter Machtfaktor. Nicht weit dahinter rangieren Tencent und Apple, die jeweils mehrere hundert Millionen Nutzer auf ihren Plattformen zählen.

Über kurz oder lang wird sich das Ranking diesen Veränderung anpassen müssen, wenn es noch eine gewisse Aussagekraft für sich beanspruchen will.

Ein Gedanke zu „Rangliste der 100 größten Medienkonzerne – Der Vergleichsmaßstab hinkt“

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