Von Ralf Keuper

Die Firma Telefunken war maßgeblich am Aufbau des deutschen Rundfunk- und Fernsehsender-Netzes beteiligt. Geliefert wurden komplette Rundfunkstationen. Darüber hinaus war das Unternehmen ein Pionier bei der Entwicklung neuer und richtungsweisender Sendetechnik. Insofern steht Telefunken für ein wichtiges Stück Funk- und Fernsehgeschichte.

Die ersten Funkversuche führte Guglielmo Marconi 1897 in England durch. Die Versuche weckten das Interesse von Kaiser Wilhelm II, der vor allem die militärische Nutzung der Funktechnik im Sinn hatte. Die Königliche Technische Hochschule schickte, nachdem ein Gesuch an Marconi von diesem positiv beantwortet wurde, einige Physiker nach England, um sich die Funktechnik vor Ort anzuschauen. Die Physiker konnten soviel Informationen aufnehmen, dass sie sehr bald in der Lage waren, ähnliche Versuche, wie die von Marconi, durchzuführen. Das wiederum führte zur Gründung der ersten Funk-Unternehmen durch Wilhelm von Siemens und Emil Rathenau. Auf Drängen des Kaisers legten die beiden Unternehmer ihre Firmen unter dem Namen Telefunken zusammen.

In der Folge entstand unter der Leitung von Telefunken in Nauen eine Großfunkanlage, die später die größte der Welt werden sollte. Ein weiterer wichtiger Sender aus der Zeit war der Sender Königs Wusterhausen.

Der internationale Durchbruch gelang Telefunken mit der Erfindung des Tonfunkensenders. Damit konnte das Seefunkmonopol der Marconi-Gesellschaft durchbrochen werden. Zu seinen Glanzzeiten war Telefunken mit 50 Prozent am Weltfunkverkehr beteiligt.

Mit der Zeit entstand in Deutschland ein Rundfunksendernetz. Eine maßgebliche Rolle spielte dabei Hans Bredow.

Bereits 1929 begann die Deutsche Reichspost mit den ersten Fernsehversuchen. Der von Telefunken entwickelte Fernsehsender ging 1935 mit dem Fernsehsender Paul Nipkow, dem ersten Fernsehsender überhaupt, live.

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