Johannes Gutenberg hat mit der Erfindung des Buchdrucks die Welt wie nur ganz wenige Menschen vor und nach ihm verändert.
Bis zu seiner Erfindung war die Vervielfältigung des Wissens in Form von Büchern nur sehr eingeschränkt möglich, da Kopien nur per Handschrift erstellt werden konnten, wie vor allem in den Skriptorien der mittelalterlichen Klöster. Später kam dann mit den ersten Universitäten der Bedarf nach einer deutlichen höheren Anzahl einheitlicher Kopien auf. Diese Nachfrage hat keiner so rasch erkannt und zu bedienen gewusst, wie Gutenberg, der dafür eigens eine Firma, heute würde mal sagen: Startup gründete mit dem Namen Werk der Bücher.
Seine umwälzende (disprutive) Idee bestand darin, dass er, inspiriert von der Technik des Holzschnitts, einzelne, wiederverwendbare Buchstaben sowie Ligaturen in Blei goss. Die dafür nötigen Maschinen und Werkzeuge, wie das Handgießinstrument, konstruierte und baute er selbst. Bei der Konstruktion seiner Druckpresse orientierte er sich an den heimischen Weinbauern.
Sein größtes Projekt, das auch zu seinem finanziellen Ruin führte, war der Druck der lateinischen Bibel mit einer Auflage von 180 Stück. Damit konnte er zeigen, dass der Buchdruck den Handschriften ästhetisch gleichwertig war.
Großer Bewunderer der Arbeiten Gutenbergs war Martin Luther, der selber ein großes Projekt in Angriff nahm: Den Druck der ersten Bibel in deutscher Übersetzung. Die Auflage erreichte die auch für heutige Verhältnisse noch beachtliche Zahl von 500.000.
Gutenbergs Drucktechnik verbreitete sich innerhalb weniger Jahre über ganz Europa. Die ersten Druckereien und Verlage entstanden.
Mit der Erfindung der Schnellpresse und später des Offsetdrucks begann dann der eigentliche Siegeszug der Printmedien.
Sein ideelles Erbe lebt u.a. in dem Projekt Gutenberg und natürlich in seiner Geburtsstadt Mainz fort. Die dortige Johannes Gutenberg – Universität und das Gutenberg-Museum halten sein Erbe wach. Einen guten Einstieg bietet die Seite Gutenberg.de.
Der kanadische Medienphilosoph Marshall McLuhan prägte mit seinem Buch The Gutenberg Galaxy den Begriff der Gutenberg-Galaxis.