Von Ralf Keuper

Im Jahr 1967 gab der damalige Vizekanzler und Außenminister Willy Brandt den offiziellen Startschuss für das Farbfernsehen in Deutschland.

Aus Anlass des 45. Geburtstages zeigte der Bayerische Rundfund den sehenswerten Beitrag IFA Berlin aus dem Jahr 1967.

In Als die Bildschirme Farbe bekannten in der FAZ vom 22.08.2017 schreibt Wolfgang Tunze über den Übertragungsstandard PAL. Sein Erfinder, Walter Bruch, seinerzeit Verantwortlicher für die Grundlagenforschung bei Telefunken in Hannover, hatte eine revolutionäre Idee. Die Herausforderung bestand darin, den sog. Phasenfehler bei der Übertragung von Farbsignalen zu umgehen:

Die Farbübertragung müsste so funktionieren, dass jeder Phasenfehler zweimal nacheinander auftritt – und zwar abwechselnd mit unterschiedlichen Vorzeichen. Dann müsste man nur noch zwischen der positiven und der negativen Version des Fehlers den Mittelwert bilden, und übrig bliebe der korrekte Informationsgehalt – also der von der Fernsehkamera eingegangene Farbton.

Sie (PAL = Phase Alternation Line = Phasenänderung pro Zeile) übertrug die für den Farbton verantwortliche Signalkomponente Zeile für Zeile in zwei verschiedenen Formen. Einer Zeile des Fernsehbilds wurde das Signal in der Originalfassung zugewiesen, die nächste erhielt es als umgepoltes Spiegelbild. Der Fernsehempfänger machte die jeweiligen Umpolaktionen wieder rückgängig.

1967 starteten die Hersteller von Fernsehgeräten eine Ostereier-Suchaktion. In einigen Fabrikaten, die zwischen dem 1. und dem 30. März 1967 produziert wurden, hatten sie ein Osterei versteckt. Die glücklichen Finder bekamen  – einen Farbfernseher. Klar, dass Loriot dieser Versuchung nicht widerstehen konnte 😉

Von McLuhan

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