Von Ralf Keuper

Laut Paul Virilio, wie in den Film Paul Virilio: Denker der Geschwindigkeit, haben wir es nicht mehr nur mit der Beschleunigung der Geschichte, sondern mit der Beschleunigung der Echtzeit, der Unmittelbarkeit, der Allgegenwart zu tun. Die Geschwindigkeit führt zur Einkerkerung.

Krieg und Geschwindigkeit sind eins. Die Geschwindigkeit ist die Gewalt der Gewalt. Sie ist höchste Gewalt.

Spiele wie world of warcraft führen zu virtuellen Kolonien. Diese Ersatzkolonien sind ein Zeichen von Panik. Folge ist eine globale Klaustrophobie.

Elektronische Drogen sind genauso gefährlich wie die chemischen Drogen. Drogen beschleunigen oder verlangsamen das Zeitgefühl.

Statement Jeremy Rifkin: Die Lese-und Schreibkompetenz der Kinder ist wegen der medialen Reize zurückgegangen. Das Gehirn arbeitet linear und ist daher für Multitaksing ungeeignet. Es bleibt wenig Zeit für Reflexion,

Statement Virilio: Die neue Barbarei macht neue Formen der Universität nötig: Die Universität der Katastrophe, alle Disziplinen würden die negativen Folgen des Fortschritts analysieren, um ihnen begegnen zu können.

Wir haben eine tragische Situation: Wir befinden uns am Übergang zu einer Welt der Totalität.

Einwurf in dem Film: Je wichtiger die Momentaufnahme wird, desto nachdrücklicher muss die Besinnung auf die Dauer als das andere betrieben werden.

Paul Virilio: Slow news, no news. Es erfolgt eine Gleichschaltung der Emotion, eine Globalisierung der Affekte in Echtzeit. Die Emotionsgemeinschaft tritt an die Stelle der Interessengemeinschaft

Letzte Frage: Widersteht die Demokratie der Echtzeit? Zwingt uns die Echtzeit ein neues Modell des Regierens auf, die keine oder wenig Zeit vor einer Entscheidung lässt.

Ein Gedanke zu „Paul Virilio: Denker der Geschwindigkeit“

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