Von Ralf Keuper

In der FAZ vom 19.05.2015 bespricht Wolfgang Krischke in Für die Phönizier fällt keine Rolle mehr ab das Buch “Hieroglyphen mit Geheimnis”. Neue Erkenntnisse zur Entstehung unseres Alphabets von Karl-Theodor Zauzich.

Im Zentrum der Rezension wie auch des Buches steht die Frage, in welchen Schritten sich der Übergang von den Hieroglyphen hin zum Alphabet vollzog:

Aus den vielen hundert bildhaften Hieroglyphen wurden etwa zwei Dutzend abstrakte Buchstaben.

Entgegen der Meinung der meisten Ägyptologen vertritt Zauzich die Ansicht, dass die Buchstaben sich weder auf Gegenstände noch auf protosinaitische Zeichen zurückführen lassen.

Zauzich ist überzeugt, dass sich in den Namen der semitischen und griechischen Buchstaben die ägyptischen Hieroglyphen-Namen wiederfinden, so wie auch die Gestalt der Buchstaben direkt von den Hieroglyphen abstamme, und zwar in ihrer kursiven “hieratisch” genannten Form, die unserer Schreibschrift vergleichbar ist. … Zauzich nimmt an, dass die Semiten zwischen 1500 und 1300 v. Chr. eine Auswahl dieser Silben-Symbole mitsamt ihren Namen und Lautwerten für die Verschriftung ihrer eigenen Sprache einsetzten.

Zauzich räumt in seinem Buch mit einer weiteren Lehrmeinung auf, wonach die Griechen das Alphabet von den Phöniziern übernommen haben.

Zauzich fand nun aber heraus, dass die griechischen Buchstaben-Namen im Vergleich zu den semitischen in ihrer sprachlichen Form den Namen der ägyptischen Hieroglyphen ähnlicher sind, obwohl das phönizische Alphabet einige Jahrhunderte älter ist als das griechische.

 

Schreibe einen Kommentar