Das gegenwärtige Mediensystem stellt sich den Leuten vor allem als undurchschaubares Gewebe vernetzter Displays dar. Ein großer Teil der wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Kommunikationsroutinen, die vormals von Printprodukten und ihrer Distributionslogik abhingen, werden heute an Displays vollzogen und von Datennetzen vermittelt. Displays konstituieren, so könnte man sagen, die Kontaktzonen zwischen dem Einzelnen und den gesellschaftlichen Strukturen jenseits seiner mikrosozialen Horizonte.

Dieser displayvermittelte Datenaustausch ist mit Blick auf seinen zeitlichen, räumlichen und materiellen Ressourcenbedarf von einer nachgerade revolutionären Effizienz, und dies bei einer außerordentlichen Plastizität seines medienästhetischen Substrats: Displays vermitteln heute Bilder, Klänge und Texte in nahezu beliebigen Kombinationsformen und Darstellungsqualitäten; allein die materielle Oberfläche des Projektionsschirms bzw. des Projektionsgrundes setzt der texturalen Anmutung der angezeigten Daten noch gewisse Grenzen. Die gesellschaftlichen Systeme, deren Kommunikationsstrukturen von diesem Medienumbruch betroffen sind, haben relativ abrupt eine schnellere Taktung und ein neues ästhetisches Gepräge angenommen. …

Quelle: Displaying Interplay – Entwicklungstrends der Mensch-MaschineInteraktion

Weitere Informationen:

Flexible Displays:Schatz, roll schon mal den Fernseher aus

Von McLuhan

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