Von Ralf Keuper
Wieder einmal wurde eine Studie in Auftrag gegeben, die klären sollte, wie groß das Vertrauen der Menschen in Deutschland in die Medien ist. Diesmal war der Auftraggeber die Wochenzeitung Die ZEIT. Das Ergebnis fiel wie erwartet aus: Das Vertrauen der Deutschen in die Medien ist weiterhin auf einem Tiefpunkt. Damit hatte gewiss auch die ZEIT gerechnet, wie Christian Bartels in Empört wird sich ja sowieso schreibt. 
Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und der als Medienkritiker vorgestellte Götz Hamann, hauptberuflich stellvertretender Leiter der Wirtschaftsredaktion, gaben sich in einer Video-Botschaft irritiert über die Entgleisungen bzw. Androhungen, denen sich die Vertreter der Qualitätsmedien in letzter Zeit ausgesetzt sehen. 

Warum das Vertrauen der Menschen in die Medien erschüttert ist, könnte auch mit der Berichterstattung der ZEIT zum Absturz der German Wings Maschine und dem legendären Interview in Buchform, das di Lorenzo mit Karl-Theodor zu Guttenberg geführt hat, zusammenhängen. Das Interview wurde von dem unverdächtigen Satire-Magazin Extra3 sogar mit einem Film bedacht.

Die Nähe von Josef Joffe, einem der Herausgeber der ZEIT, zu transatlantischen Lobby-Organisationen trägt auch nicht gerade dazu bei, den Eindruck journalistischer Unabhängigkeit bei Außenstehenden zu verstärken bzw. aufkommen zu lassen. 

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