Von Ralf Keuper

Das Musterbuch hat sich über die Jahrhunderte als erstaunlich langlebig erwiesen. Zurückzuführen ist das sicherlich auch auf seine Wandlungsfähigkeit, d.h. die Bereitschaft, die verschiedenen Stile der Epochen in sich aufzunehmen bzw. ihnen Ausdruck zu verleihen. Bereits im Mittelalter wurden Musterbücher für die Malerei und Ornamentik erstellt, wie das Reiner Musterbuch.

In späteren Zeitaltern wandten sich die Verfasser der Musterbücher profaneren Themen, wie dem Handel, zu. Kataloge können daher als ihre Abkömmlinge betrachtet werden. Eines der ältesten Musterbücher, das Handelszwecken diente, ist The Matthew Boulton Pattern Book.

Ein in Deutschland sehr einflussreiches Musterbuch war das von Christian Wilhelm Beuth und Karl Schinkel herausgegebene Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker, das zwischen 1821 und 1837 erschien.

Mit dem Aufkommen der Konsumgesellschaft schrieb der Versandhauskatalog die Erfolgsgeschichte der Musterbücher fort.

Heute ist der Versandhauskatalog und mit ihm auch das Musterbuch ins Netz gewandert, wie bei Amazon und überhaupt in den zahlreichen Webshops. Ein weiterer Stilwandel dieses zählebigen Mediums.

Weitere Informationen:

Die wechselvolle Geschichte der Versandhauskataloge

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